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Goldman Sachs: Zentralbanken kaufen weltweit massiv Gold an, um sich vom Dollar zu lösen

Analysten der Wall Street Bank Goldman Sachs prognostizieren, dass der Goldpreis im kommenden Jahr steigen wird. Als Grund geben sie die steigende Nachfrage nach dem gelben Edelmetall im Bereich der Zentralbanken an. Diese gehen den Weg der Entdollarisierung.

Der Goldpreis wird im nächsten Jahr auf 1.600 US-Dollar pro Unze steigen, prognostizierte die Wall Street Bank Goldman Sachs. Den Berechnungen zufolge werden Zentralbanken ein Fünftel des weltweiten Angebots des gelben Metalls ankaufen. Der Leiter der globalen Rohstoffforschung bei Goldman Sachs Jeff Currie erklärte gegenüber Bloomberg:

Die Nachfrage der Zentralbanken nach Gold ist seit der Nixon-Ära am größten und konsumiert 20 Prozent des globalen Angebots.

Die Leute bevorzugen Gold gegenüber Anleihen, da die Anleihen diese Entdollarisierung nicht widerspiegeln werden.

Goldman Sachs-Analysten verwiesen auf die "angstgesteuerte Nachfrage" nach dem Edelmetall und sagten letzte Woche voraus, dass Anleger ihre langfristigen Anleihenbestände mit Gold diversifizieren werden. Goldman Sachs Analyst Mikhail Sprogis sagte gegenüber Kitco News:

Die langfristige Ausrichtung hängt davon ab, was mit dem globalen Wachstum geschehen wird. Je weiter Sie gehen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die USA eine Rezession erleiden werden. Wir haben einen Goldpreis von 1.600 US-Dollar, der bis 2021 bestehen könnte.

Am Dienstag lag der Goldpreis bei rund 1.463 US-Dollar pro Unze.

Sprogis sagte, dass die Goldnachfrage der Zentralbanken von der Nachfrage aus Russland, der Türkei, China, Polen und anderen Ländern angetrieben wird.

Statistiken zeigen, dass Hedgefonds und andere große Spekulanten ihre bullischen Wetten auf das Edelmetall in der Woche zum 3. Dezember um 8,9 Prozent erhöhten. Das ist der größte Anstieg seit Ende September.

Zentralbank: Russland weit weniger abhängig vom US-Dollar oder anderen Fremdwährungen

Die Russische Föderation ist bereit, seine Abhängigkeit von ausländischen Währungen deutlich zu verringern. Das erklärte der Leiter der Forschungs- und Prognosestelle der russischen Zentralbank Alexander Morosow in einem RT-Interview.

Moskau ist dabei, den Anteil von US-Dollar an seinen internationalen Devisenreserven zu verringern, und halbierte den Anteil der US-Währung an seinen Beständen innerhalb eines Jahres auf rund 24 Prozent.

Diese Diversifizierung könnte dazu beitragen, Risiken, einschließlich derer, die mit den Sanktionen verbunden sind, zu mindern. Das teilte der Leiter der Forschungs- und Prognosestelle der russischen Zentralbank Alexander Morosow am Rande des 5. Russisch-Britischen Wirtschaftsforums (RBBF) in London mit. In einem Interview mit RT sagte er:

Wir haben da bereits bedeutende Fortschritte gemacht. Wenn wir die aktuelle Situation mit der vergleichen, die wir vor zehn Jahren hatten, so ist das russische Finanzsystem – was auch immer passiert – viel stabiler geworden.

Er wies jedoch darauf hin, dass die vollständige Abwendung vom US-Dollar nie das Ziel gewesen sei. Moskau wolle bloß die Risiken kontrollieren, die jede Währung mit sich bringen könnte, wie zum Beispiel Liquidität oder Änderungen des Wechselkurses. Morosow betonte:

Da Russland mit vielen Ländern in verschiedenen Währungen handelt, sind wir natürlich daran interessiert, einen Teil der Fremdwährung in der Struktur unserer Vermögenswerte zu halten. Wir hatten also nicht das Ziel, den US-Dollar, den Euro oder eine andere Währung vollständig loszuwerden.

Die russischen Devisen- und Goldreserven sind in den letzten Jahren stetig gewachsen und haben dank des Haushaltsgesetz bereits den Wert von einer halben Billion US-Dollar überschritten.

Dieses Gesetz zielt darauf ab, die Wirtschaft der Nation abzuschirmen und zu stabilisieren. Sie impliziert, dass, wenn der Ölpreis höher als 42 US-Dollar pro Barrel ist, zusätzliches Geld aus den russischen Roh- und Gasexporten an den russischen Nationalen Vermögensfonds überwiesen wird.

Wenn die Rohölpreise also über der im Haushaltsgesetz festgelegten Schwelle bleiben, werde Russland laut dem Zentralbankbeamten seine Gold- und Devisenreserven weiter erhöhen.

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