Russland ist es gelungen, den US-Dollar in Verträgen mit seinen Außenhandelspartnern zurückzudrängen und im Gegenzug den Anteil der Geschäfte in russischen Rubeln und Euro deutlich zu erhöhen. Das berichtet die internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft FinExpertiza.
Der Anteil der Platzierungen auf Dollarbasis im russischen Außenhandel sank zwischen 2013 - also bevor westliche Sanktionen gegen Russland eingeführt wurden - und 2018 um 12,6 Prozent. Dies zeigt eine Studie des Moskauer Beratungsunternehmens. Gleichzeitig steigerte Russland die in Euro abgewickelten Außenhandelsabkommen um 26,6 Prozent. Der Anteil in Rubel stieg um 14 Prozent.
Wirtschaftspolitische Sanktionen gegen Russland wurden seit 2014 von der US-Regierung eingeführt und von der Europäischen Union unterstützt. Die Sanktionen wurden verhängt in Reaktion auf den Beitritt der Krim in die Russische Föderation nach einem Referendum. Der Westen spricht von einer "Annexion". Seither wurden die Maßnahmen aus verschiedenen Gründen mehrfach ausgedehnt.
Russische Behörden hatten eine Reihe von Gegenmaßnahmen ergriffen, darunter die schrittweise Verringerung der Abhängigkeit des Landes vom US-Dollar im Bereich internationaler Verträge.
In fünf Jahren sank der Anteil des US-Dollars im Außenhandel Russlands auf 56,1 Prozent und betrug zuletzt 388 Milliarden US-Dollar. Der Anteil der vom Euro dominierten Handelsgeschäfte stieg auf 21,9 Prozent oder umgerechnet 151 Milliarden US-Dollar. Die Handelsverträge auf Basis des Rubels wuchsen auf 20 Prozent oder 136 Milliarden US-Dollar.
"Die Tendenz, den US-Dollar im Außenhandel abzuschaffen, ist offensichtlich. Dies ist der Weg zu einer stabileren Wirtschaft und zum Schutz vor Sanktionen", sagte Elena Trubnikowa, Vorsitzende des Vorstands von FinExpertiza, gegenüber RIA-Nowosti.
Dies gilt vor allem für den Export, da der Verkauf von Waren in der Landeswährung des Exporteurs natürliche nahliegend ist", sagte sie.
Die Exekutive stellte fest, dass die jüngsten Schritte zur Abkopplung vom Dollar – "Entdollarisierung" – den Anteil der Verträge in Rubel und Yuan im gegenseitigen Handel zwischen Russland und China deutlich erhöht haben. Der Anteil des Rubels an den russischen Exporten nach China wuchs um mehr als das Fünffache, während die von Yuan dominierten Verträge von Chinas Exporten fast auf das Neunfache stiegen.
Fernöstliche Anti-Dollar-Strategie: China hortet weiter Gold
Die People's Bank of China hat ihre Goldreserven im Februar erneut vergrößert und auf den Gesamtbestand von 1.874 Tonnen gebracht. Es ist der dritte Monat in Folge, für den eine Erhöhung vermeldet wurde. Das ist Teil der Strategie Chinas, sich vom US-Dollar abzuwenden.
Nach Angaben der Zentralbank hat sie in den letzten drei Monaten weitere rund 32 Tonnen des Edelmetalls in ihre Tresore aufgenommen, allein im Februar rund 10 Tonnen dazugekauft.
Vor Dezember 2018 hatte die chinesische Zentralbank seit mehr als zwei Jahren keinen Anstieg ihrer Goldreserven gemeldet, die offiziellen Zahlen blieben von Oktober 2016 bis November 2018 unverändert. Analysten zufolge versucht Peking nun, "seine Reserven zu diversifizieren", um sich vom Dollar zu lösen.
Der Anstieg der Goldbestände erfolgt zu einer Zeit, in der die Zentralbanken weltweit das Edelmetall horten. Im Januar fiel China hinter Russland auf den sechsten Platz der Länder mit den größten Goldbeständen in der Welt.
Die von den globalen Zentralbanken im Jahr 2018 neu angehäufte Goldmenge erreichte nach Schätzungen des World Gold Council (WGC) die zweithöchste jährliche Gesamtmenge seit der Gründung. Staaten kauften im vergangenen Jahr 651,5 Tonnen Gold und halten nun insgesamt fast 34.000 Tonnen. Der WGC prognostiziert, dass in Anbetracht der größeren Marktunsicherheiten und der immer größeren Verbreitung protektionistischer Wirtschaftspolitik Gold als "sicherer Hafen" im Jahr 2019 noch attraktiver wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen